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Was die Fans zur Bruchhagen-Nachfolge meinen

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(jh) Während des Trainingslagers in Abu Dhabi wurden von Gremiumsvertretern der Eintracht Frankfurt Fußball AG untereinander Vorgespräche zur Nachfolge des aus dem Amt des Vorstandsvorsitzenden scheidenden Heribert Bruchhagen geführt. Mehrere Kandidatenoptionen wurden diskutiert. Mit einer Liste von sechs bis sieben Namen wird sich am 27. Januar der Aufsichtsrat auseinandersetzen. Peter Fischer, Präsident des e.V. und damit Repräsentant des Mehrheitseigners hat verraten, dass es sich bei den Kandidaten nicht um die „üblichen Verdächtigen“ handelt. Dies ist durchaus im Sinne vieler Eintracht-Anhänger, wie sich aus den Statements der Teilnehmer unserer gerade durchgeführten Jahresumfrage ablesen lässt. Die ausgewählten Zitate sind stellvertretend ausgewählt – sinngemäß finden sich die Ansichten auch immer wieder in den Aussagen anderer Umfrageteilnehmer.

 

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Leser gar nicht so sehr bestimmte Personen vor Augen haben, sondern eher konkrete Vorstellungen über die Arbeitsweise. Und dabei ist jene des bisherigem Amtsinhabers sehr wohl geschätzt: „Der Name ist egal. Er sollte nur ähnlich wie HB kein Geld ausgeben was wir nicht besitzen und die nötige Ruhe ausstrahlen“, erklärt Johannes von Schultz aus Osnabrück. „Namen kann und möchte ich nicht nennen, er sollte nur Heriberts Arbeit, gewissenhaft weiterführen“, meint auch Bianka Gehringer aus Frankfurt. Marc Meier-Wahl aus Kronberg ergänzt: „Er sollte den eingeschlagenen Weg der vernünftigen wirtschaftlichen Planung grundsätzlich weiterverfolgen, aber auch bereit sein, in begrenztem Umfang Risiken einzugehen, um weiter zu wachsen. Jedes Wirtschaftsunternehmen muss investieren, um zu wachsen, dazu gehört auch eine gewisse Risikobereitschaft. Wichtig ist nur, dass man diese Risiken eng steuert und keine zu hohen, existenzbedrohenden Wagnisse eingeht. Von daher wäre mir ein Wirtschaftsfachmann (wie z.B. Philip Holzer) als Vorstandschef lieber als ein Fußballexperte mit Managerkompetenz“ (wie z.B. Veh oder Metzelder).“

Gar nicht so weit davon weg ist unser freier Mitarbeiter Dirk Chung: „Ich habe keine Vorstellung über eine bestimmte Person. Ich möchte jemanden, der schon eine gewisse Ahnung vom Fußball hat und weiß, dass man hier und da auch mal ins Risiko gehen muss. Ich fände es aber auch mal spannend, jemandem die Chance zu geben, der nicht unbedingt aus dem Bereich Fußball kommt. Aber egal, wer uns letztendlich präsentiert wird – ich wette, dass mindestens 30% des Anhangs maulen werden.“

Michel Brandt-Pollmann aus Hagen bringt ein wichtiges Merkmal ins Spiel: „Ich kann keinen Namen nennen. Wichtiger als der Name ist mir allerdings auch, dass er von außerhalb kommt, also nicht aus dem Dunstkreis der Eintracht. Meinetwegen darf er aus Wirtschaft oder Politik stammen, denn gute Vernetzung kann sicher nicht schaden – aber bitte nicht im Verein vernetzt. Das würde mir schnell zu „klüngelig“ werden.“ Stephan Ramge aus Lautertal stößt in das gleiche Horn und meint, es „sollte aber ein Fußballfachmann, also jemand aus dem Geschäft sein. Ähnlich wie HB damals. Am besten ohne Kontakte zur SGE um die aktuellen Seilschaften zu durchbrechen.“ „Er sollte ein Händchen für junge Spieler haben, traditionelle Fußballwerte vertreten und ein Gegengewicht zu Steubing und Co darstellen“, macht Jörg Dieterle aus Neuberg klar. (EIN HIER FOLGENDER ABSATZ WURDE AUF WUNSCH DES ZITIERTEN NACHTRÄGLICH AUS DER ONLINE-VERÖFFENTLICHUNG ENTFERNT)

Auch Stella Amberg aus Frankfurt fordert u.a. Distanz: „Namentlich fällt mir da spontan niemand ein, aber zumindest nicht Armin Veh oder Axel Hellmann oder sonst jemand, der mal in einer Loge beim Heimspiel Champagner getrunken, und Schnittchen gegessen hat. – Diese Person sollte von außen kommen, sollte ein erfolgreicher Manager aus der freien Wirtschaft sein, sollte es gewohnt sein, Erfolg zu produzieren, sollte dem wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg alles unterstellen können ... und nicht bloß vor den Kameras einen guten Eindruck machen, und schlaue Sprüche klopfen können.

Er muss zudem in der Lage sein, die Wirtschaft des Rhein/Main-Gebietes hinter die Eintracht zu bekommen, denen klar machen können, dass es hier für alle einen Gewinn bedeutet, wenn sich hier Mailand, Madrid, Paris und London die Türklinken in die Hand geben, anstelle immer nur Augsburg, Stuttgart, Bremen und Co. hier anreisen zu sehen. Frankfurt am Main gehört nicht nur wirtschaftlich in die europäische „Bel Etage“, sondern auch deren Eintracht. Als Zielvorgabe 9 - 14, „DAS“ muss ein Ende haben, sonst enteilen uns Augsburg Mainz & Co. mit großen Schritten, DAS muss ein neuer Vorstandsvorsitzender begreifen.

Man kann auch ohne die Eintracht zu „verkaufen“ großes Geld generieren, wenn man in der Lage, die richtige Perspektive zu verkaufen. Zehn größere Unternehmen, die sich für zehn Jahre verpflichten, pro Jahr 10 Millionen EUR zur Verfügung zu stellen, und das nicht für „große Anteile“, sondern nur dafür, dass man sich im Erfolg der Eintracht mit sonnen darf, sich eben auch auf die Fahne schreiben darf, dass man ein Teil dessen ist, der den Erfolg möglich gemacht hat, DAS muss der Anreiz sein, des es zu verkaufen gilt. Ein Mann der dazu in der Lage ist, das ist der richtige Vorstandsvorsitzende einer Fußball AG, mit Sitz im Herzen von Europa!“

Das Rundum-sorglos-Paket lässt sich für Joachim Heizmann aus Babenhausen wie folgt zusammenfassen: „Ich wünsche mir eine Eierlegendewollmilchsau, die Fußballsachverstand und Geschäftsführerqualitäten mitbringt, ein breites Kreuz hat und von den Bankvorstände ebenso respektiert wird wie von der Nordwestkurve.“

Widmen wir uns dann konkreten Namen: An dieser Stelle werfen wir zuerst die Aussage von Tim Ruetz aus Ober-Olm in den Ring: „Ich wünsche mir keinen Nachfolger, sondern weitere Jahre mit Zement-HB :-) Die zur Auswahl stehenden Nachfolger sind für mich keine Verbesserungen.“ Felix Fütterer aus Frankfurt wird ein wenig melancholisch, nennt aber auch einen Namen: „Am liebsten wäre es mir wen Herri noch ein paar Jährchen bleibt, da dies wohl unmöglich ist, wäre Max Eberl doch eine super Option.“ Und Stefan aus Frankfurt sieht das ähnlich: „Max Eberl, auch wenn ich ihn menschlich nicht sympathisch finde, funktioniert er bei Gladbach sehr gut. Ich würde hoffen, dass man das so auch auf uns übertragen könnte.“ Nun, Max Eberl wird sich in Gladbach derzeit eher wohl fühlen. Wir werden und weiter umschauen müssen...

Einige Anhänger haben Armin Veh als Kandidaten genannt – aber noch mehr haben geschrieben, dass es ausgerechnet er bloß nicht werden möge. Übergehen wir diese Option und lassen in der Folge einfach mal bloße Statements sprechen:

  • ·         „Horst Heldt, selbst wenn er auf Schalke nicht immer überzeugt hat. Man sollte ihm die Chance geben, sich in einem ruhigeren Fahrwasser zu beweisen.“ (Markus Schuchardt aus Langen)
  • ·         „Thomas Berthold.  Ambitioniert und ehrgeizig mit notwendigem Sachverstand, der dafür sorgen kann, dass die Eintracht in allen Bereichen aus der Mittelmaß-Wohlfühl-Zufriedenheits-Kuschelecke rauskommt.“ (Arnim Lentz aus Rodgau)
  • ·         „Er sollte einen ernstgemeinten sportlichen Ehrgeiz von oben herab vermitteln. Er sollte frische Ideen und eine Dynamik mitbringen und den Laden mal ausmisten.  Klingt paradox: Aber ich könnte mir den alten Motzkopp Thomas Berthold gut vorstellen.“ (Johannes Litschel aus Freiburg)
  • ·         „Eine Kreuzung aus Fjörtoft und Berthold vielleicht. Es kann nur besser werden. Da wird heute über Gramlich und Ohms hergezogen, wie unsolide deren Vereinsführung z.T. gewesen sei. Irgendwie schafften sie es aber immer wieder, dass man realistisch vom großen Wurf träumte.“ (Ilja Jordy aus Frankfurt)
  • ·         „Hätte sehr gerne Andreas Rettig bei uns gesehen. Geht ja nun leider nicht. Daher lasse ich mich mal überraschen...doch großes Vertrauen habe ich persönlich nicht in unsere derzeitigen Entscheidungsträger. Lasse mich aber zum Wohle unserer Eintracht gerne vom Gegenteil überzeugen.“ (Tobias Greisl aus Ingelheim)

So viele Namen wurden gar nicht genannt. Auch gefallen sind jene von Dirk Duffner, Alexander Rosen, Christian Heidel und Rudi Völler. Selbst Christoph Preuß und Oka Nikolov konnten sich Fans trotz der fehlenden Erfahrung vorstellen.

Würde jener Mann Nachfolger von Heribert Bruchhagen werden, der am häufigsten von den Fans angeführt wurde, so würde demnächst Christoph Metzelder bei der Eintracht zum Amtsantritt erscheinen. Über den derzeitigen Sky-Kommentator und Geschäftsführer einer Sportmarketingagentur schreiben die Eintracht-Fans u.a. wie folgt:

  • ·         „Jung, dadurch hoffentlich einen neuen Blickwinkel und neue Impulse. Bekannter Name, wirkt in der Öffentlichkeit immer sehr ruhig und abgeklärt. Insgesamt positives Image.“ (Tobias Neubauer aus Mannheim)
  • ·         „Arbeitet aktuell bei der Sportmarketingagentur Jung von Matt/sports und schreibt regelmäßig Beiträge im Handelsblatt, die inhaltlich Hand und Fuß haben. Hat ein gutes Abitur abgelegt und neben seiner aktiven Fußballlaufbahn ein Studium der Betriebswirtschaftslehre absolviert. Eigentlich schon fast zu gut für die Eintracht. Warum hat noch kein anderer Bundesligist zugegriffen?“ (Klaus Bienert aus München)
  • ·         „Weil er sowohl sportliches als auch betriebswirtschaftliches Fachwissen vorweisen kann und darüber hinaus große Sozialkompetenz besitzt.“ (Guido Manenbach aus Voerde)
  • ·         „Sehr eloquent, trotz seines jungen Alters bereits exzellent vernetzt.“ (Thomas Neitzert aus Sankt Augustin)
  • ·         „Intelligenter Spieler, hat Profil, Leidenschaft für den Fußball, hohe Kompetenz, ist noch jung.“ (Anne Klemenz aus Offenbach)

Doch ob Christoph Metzelder (Foto unten) wirklich für die Entscheidungsträger in die nähere Auswahl kommen kann, wenn er noch keine ähnliche Funktion ausgeübt hat?

Soweit die Stimmen der Fans. Übergeben wir den Stab wieder den Verantwortlichen.

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