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Fan geht vor


1. Frankfurter Allgemeine Fanzeitung
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Ausgewählte Beiträge

Ein Überblick über die ersten 100 Ausgaben bzw. 10 Jahre Fgv (Teil 1)

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(jh) 100 Ausgaben „Fan geht vor“ sind auch eine Dokumentation von zehn Jahren Fanszene und Eintracht Frankfurt. Einzeln betrachtet sind es natürlich 100 Nummern, ein Extrablatt und drei Sonderausgaben, die alle etwas zu bieten haben. Hier nun der Rückblick auf die bisherige Geschichte von „Fan geht vor“, der 1. Frankfurter Allgemeinen Fanzeitung:

Nr. 1 (Oktober 1991)

erschien am: 28.09.91

(SGE - Borussia Dortmund)

Erstauflage: 200

Zweitauflage: 100

Seitenzahl: 28

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

„Ihr haltet die erste Ausgabe der neuen Zeitung von und für SGE-Fans in der Hand. ... Wer weiß denn besser, was Fans wollen, wie sie denken und fühlen, als WIR selbst?“ U.a. mit diesen Worten begann das Vorwort von Fgv Nr. 1. „Jeder kann sich beteiligen, indem er in der Redaktion mitarbeitet, Artikel schreibt oder einfach Anregungen gibt. ... Uns wird kein Fan-Thema zu heiß und kein Witz zu kalt sein. Wir möchten informieren, diskutieren ... .“ Damit war vorgegeben, was Fgv bis heute verfolgt: Information, Unterhaltung – und jeder soll mitmachen können.

Vier Redakteure gab es bei der ersten Ausgabe: Kalli Adolphs (bis heute dabei), Bruno Erjawez, Tom „Bola“ Gehrmann (damals Fanprojektler und anerkannter Autor des Buchs „Fußballrandale“) und der damalige Fansprecher Anjo Scheel, der als einziger „Fanzine“-Erfahrung hatte, bastelte er doch zuvor 14 Ausgaben seinen „Fußball-Fan-Kurier“, wie die zuvor kurzzeitig mal existierenden Fanclub-Zeitungen „Bockenheimer Bembel“, „Nied-aktuell“ und „Magazin“ eher ein Rundbrief für einen privaten Bekanntenkreis. Weitere sechs Fans, die bereits mit Fanclubzeitungen Erfahrung hatten, kamen trotz Ankündigung nicht zur „Gründungsversammlung“ am 5. September 1991. Im Gegensatz zu Fanclubzeitungen sollte Fgv für alle Eintracht-Fans da sein und bekam dementsprechend den „Untertitel“ „1. Frankfurter Allgemeine Fanzeitung“.

Alle Redakteure hatten die gleichen Rechte und Pflichten. Die Redaktion saß zunächst in der Wächtersbacher Straße, kam beim damaligen Fanprojekt unter. Schere und Kleber werden bei Fgv noch bis heute benötigt. Davon merkt man heute allerdings nicht mehr so viel wie in den Anfangstagen von Fgv. In der Nr. 1 wurden die Seitenzahlen noch per Hand geschrieben. Nach dem Drucken der Ausgabe durch eine Druckerei folgte bei den ersten Ausgaben durch die Redakteure noch das Heften und Falten der Hefte.

Erlebnisberichte von den Spielen, Tips für die Fahrt zu Auswärtsspielen, Kleinanzeigen und Terminkalender gab es auch schon bei der Nr. 1. Auch zu finden: Fanclubvorstellungen. Erster Interviewpartner war Geschäftsführer Reiner Schäfer.

 

Nr. 2 (November 1991)

erschien am: 09.11.91

(SGE - Karlsruher SC)

Auflage: 500

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Die Redaktion verstärkte sich mit Stephan Ilten (nur für diese eine Ausgabe; er studierte anschließend in den USA Journalismus), dem Fanprojektler Achim Koepsell und Rainer Wohlgemuth, der parallel noch das Stadionmagazin der Eintracht-Amateure, den „Riederwald-Roar“, erstellte und auch gleich bei Fgv den „Amateure-Splitter“ einführte.

Themen in der Nr. 2 waren u.a. ein Protest von Fans gegenüber dem HR, der in seinen Sendungen Berichte von Mainz 05 ausstrahlte, ein Interview mit Masseur Lutz Meinl, der bekanntlich noch heute bei der Eintracht ist, das Charly Körbel-Abschiedsspiel und die Eishockey-Eintracht.   

 

Nr. 3 (Dezember 1991)

erschien am: 14.12.91

(SGE - Dynamo Dresden)

Auflage: 600

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Die Eintracht wird erstmals Herbstmeister. Entsprechend wird gefeiert. Redakteur Bruno, bekannt für Freundschaftssuche mit Fans anderer Szenen, beschnupperte nach einer Feier mit VfB Stuttgart-Fans in der Nummer 2 diesmal Fans von Hansa Rostock. Für das Rückspiel in Rostock plante man schon einmal eine gemeinsame Meisterschaftsfeier ... – na, das lief ja dann anders. Kritisiert wurde in der Ausgabe übrigens noch, daß im Waldstadion zu wenig Abfallbehälter aufgestellt sind und Müll entsprechend in der Pampa landet – Eintracht-Fans und die Umwelt ...

 

Nr. 4 (Februar 1992)

erschien am: 15.02.92 (SGE - 1. FC Köln)

Auflage: 600

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

Highlight der Ausgabe war nicht Martin Pletschs Neuzugang in der Redaktion – es war Kallis Interview mit Max Merkel: wenn sich zwei Originale treffen. Kalli fragte (natürlich?), in welchen Stadien es die besten Würste und das beste Bier gibt. Auf die Frage, in welchen Film Max Merkel mit seiner Mannschaft vor einem wichtigen Spiel zur Entspannung ins Kino gehen würde, antwortete dieser: „RAMBO! Der macht scharf.“  Weitere Themen u.a.: das DFB-Verbot von Fahnen mit einer Länge über 1 m und „Anthony Sabini“ – Veralberung oder Realität?.

 

Nr. 5 (März 1992)

erschien am: 21.03.92

(SGE- Bayern München)

Auflage: 700

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

Seit der Nr. 5 ist Fgv durch Beschluß der Fanvertreterversammlung offizielles Organ der offiziellen Eintracht-Fanclubs. Gleichzeitig sicherte die Eintracht zu, jeweils ein Exemplar an jeden registrierten Fanclub zu schicken. Seinerzeit handelte es sich noch um ca. 150 Fanclubs. Das Fanclubaufnahmegremium wird installiert und soll Fanclubgründungen verhindern, bei denen es nur um das Erlangen materieller Dinge geht. Weitere Themen: ein Tag bei Stadionsprecher Dieter Jonas in der Sprecherkabine (mit Interview), ein Gastbeitrag der Stadträtin Sylvia Schenk zur notwendigen Modernisierung des Waldstadions und Randaleprozeß in Düsseldorf.

 

Nr. 6 (Mai 1992)

erschien am: 02.05.92

(SGE - MSV Duisburg)

Auflage: 700

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Die Redaktion zieht mit dem Fanprojekt in den Schlachthof am Deutschherrnufer um. Im Interview mit Andreas Möller erfährt der Leser, daß ihn seine Frau nicht mit ins Kino mitnimmt, was er sehr bedauert. Weitere Themen u.a.: Was tun Vereine für die Fans? DFB-Verbot für bengalisches Feuer.

 

Nr. 7 (August 1992)

erschien am: 15.08.92

(SGE - Dynamo Dresden)

Auflage: 600

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Michael „Öri“ Gabriel, Andreas „Pferd“ Hornung und Rainer Kaufmann arbeiteten an ihrer ersten Fgv-Ausgabe mit. Diese behandelte die Fanfreundschaft mit dem MSV, den alles in den Schatten stellenden Katastrophen-Tag in Rostock und den Tag danach am Römer, den Stadion-Umbau, ein weiteres Mal bengalische Fackeln und ein EM-Reisebericht. Im Interview war Uwe Rahn zu Gast.

 

Nr. 8 (September 1992)

erschien am: 19.09.92

(SGE - 1. FC Saarbrücken)

Auflage: 650

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Highlight der Ausgabe die Fahrt zum Europapokalspiel nach Lodz. Weitere Themen u.a.: die Nichtvertragsverlängerung durch Geschäftsführer Reiner Schäfer aufgrund atmosphärischer Störungen mit dem Präsidium und der Maulkorb des DFB für einen Bundesliga-Schiedsrichter, der eigentlich ein Fgv-Interview zugesagt hatte.

 

Nr. 9 (Oktober 1992)

erschien am: 24.10.92

(SGE - Bayer Leverkusen)

Auflage: 700

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Auch in dieser Ausgabe stand der Europapokal im Vordergrund: Lodz und Istanbul. Zum Thema Reiner Schäfer wird Präsident Matthias Ohms interviewt.

 

Nr. 10 (November 1992)

erschien am: 14.11.92

(SGE - VfL Bochum)

Auflage: 700

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Ein die vielen Ereignisse in Istanbul wiedergebender Bericht dominiert das Heft. Im


Interview trifft Kalli auf Dragoslav Stepanovics Frau Jelena, die ihm erklärt, gerne mal den AC Mailand trainieren zu wollen. Das Thema Stadionumbau wird nicht vernachlässigt.

 

Nr. 11 (Dezember 1992)

erschien am: 12.12.92

(SGE - Hamburger SV)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 36

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Die durch Fgv mit ins Leben gerufene T-Shirt-Aktion „United Colors of Bembeltown“ gegen Ausländerfeindlichkeit wurde durchgeführt. Eintracht Frankfurt stellte 10.000 DM zur Verfügung, das Amt für multikulturelle Angelegenheiten schoß noch einmal 2.000 DM hinzu. Die Fanclubs erhielten kostenlos T-Shirts. (Noch Jahre danach werden die T-Shirts für einen guten Zeck verkauft.) Gegen Fremdenhaß richteten sich weitere Artikel im Heft. Interview-Partner war der neue Geschäftsführer Detlev Romeiko. Es war die erste Ausgabe mit einer Auflage von 1.000 Stück.

 

Nr. 12 (Februar 1993)

erschien am: 27.02.93

(SGE - 1. FC Köln)

Auflage: 750

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Klaus Toppmöller sollte im Sommer Trainer bei der Eintracht werden und stellt sich schon in dieser Ausgabe einem Fgv-Interview. Bei dem Thema Trainerwechsel blieb fast ganz außer Acht, daß es für eine Übergangszeit einen neuen Trainer geben sollte: Horst Heese ... . Berichte gab es ansonsten vom Trainingslager auf Gran Canaria und vom Fantheater, einem zehnminütigen Stück im Rahmen einer Veranstaltung gegen Fremdenhaß in der Festhalle, in dem zunächst das Plakat „Eintracht-Fans offen für alle Farben“ gezeigt wurde, bis die Schilder umgedreht wurden und „außer Offebach“ zu lesen war. Ein weiterer Bericht beschäftigte sich mit der Einführung des Nalionalen Konzeptes Sport und Sicherheit. Der „Dummbabbler“, eine für mehrere Ausgabe erstellte originalhessische Glosse, erschien erstmals. Inzwischen wurde das Amateure-Magazin „Riederwald-Roar“ von Rainer Wohlgemuth wieder eingestellt.

 

Nr. 13 (März 1993)

erschien am: 27.03.93

(SGE – Bor. M‘gladbach)

Auflage: 1.050

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Eine besondere Auswärtsfahrt erlebte die Fgv-Redaktion mit zahlreichem Anhang nach Dortmund, als man mit einem maximal 63 km/h schnell fahrenden Doppeldeckerbus der Dortmunder-Union-Brauerei nach Dortmund fuhr. Der Bus hatte mit 42 Sitzplätzen mit Tischen, Bier-Bar und Zapfvorrichtung für Faßbier im Oberge


schoß einiges zu bieten. Kalli interviewte FIFA-Schiedsrichter Assenmacher. Gedanken machte man sich zudem zu Zuschauerrängen ohne Zaun zum Spielfeld.

 

Nr. 14 (April 1993)

erschien am: 24.04.93

(SGE - 1. FC Nürnberg)

Auflage: 750

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Im Pokalhalbfinale gegen Leverkusen gab es zu Hause eine empfindliche Niederlage – das war dann Stepis Abgang. Er wechselte nach Leverkusen und wurde dort ein paar Wochen später Pokalsieger. Das übliche Interview mit neuen Trainer fand nicht statt: Horst Heese ignorierte Anfragen und Fragen in schriftlicher Form, antwortete nicht einmal – für die Redaktion damals irritierend. Mit der Ghana-Unio reiste man zum Ländespiel Deutschlands gegen Ghana in Bochum.

 

Nr. 15 (Mai 1993)

erschien am: 29.05.93

(SGE - 1. FC Kaiserslautern)

Auflage: 800

Seitenzahl: 32

Preis: 1,50 DM

ausverkauft

Diese Ausgabe sorgte für viel Aufregung. Opening des Vorworts: „Ich schäme mich, Fan eines Vereins zu sein, dessen Trainer Horst Heese ist." Nach Christoph Daums Wechsel-Fehler gegen Leeds United in der ersten Runde zur neuen Champions League, legte Horst Heese nach und wechselte beim 5:2-Auswärtssieg bei Uerdingen einen Ausländer zu viel ein – Lizenzspielerbetreuer Rainer Falkenhain, der die Aufgabe hatte, solche Fehler zu verhindern träumte vor sich hin. Das Spiel, in dem Tony Yeboah vier Tore erzielte, ging damit kampflos verloren – und damit war auch die letzte Meisterschaftschance verflogen. Daraufhin verlangte Anjo als Fansprecher 18.000 DM Fahrtkosten- und Eintrittskartenerstattung für die Eintracht-Fans von Heese zurück, wozu es natürlich nicht kam. Die Presse reagierte, und Verantwortliche der Eintracht auch: Horst Heese über Anjo und Fgv: „Es erinnert mich zum Teil an das 3. Reich, an Volksverhetzung und dieses Heft an den ‚Völkischen Beobachter‘“. Präsident Ohms: „Das Maß ist voll. Wir werden so schnell wie möglich ein Vereinsausschlußverfahren einleiten.“

 

Nr. 16 (Juli 1993)

erschien als Sonderausga-

be in der Sommerpause

Erstauflage: 450

Zweitauflage: 150

Seitenzahl: 32

Preis: 2,00 DM

ausverkauft

Eine Sonderausgabe in der Sommerpause mußte her, hatte der Konflikt Heese/Fgv doch inzwischen zu große Wellen geschlagen. Der Heese-Flop und die Statements der Vereinsverantwortlichen riefen zu großen Protesten der Fans auf. Überraschend erklärte sich Bernd Hölzenbein zu einem Interview bereit. Neu war das „Fan-Spiel“ der Dortmunder Union, die in Kooperation mit Fgv und Stadionsprecher Dieter Jonas bei jedem Spiel einen Essensgutschein über 100 DM unter die Fans brachte. Der Verkaufspreis für eine Fgv stieg auf 2 DM.

 

Nr. 17 (August 1993)

erschien am: 14.08.93

(SGE - Werder Bremen)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 32

Preis: 2,00 DM

Der Heese-Konflikt klang langsam ab. Dafür gab es u.a. Berichte vom Turnier der Eintracht in Paris, an dem auch Paris SG, AJ Auxerre und Fluminense Rio de Janeiro teilnahmen, zum Stadionumbau und Fanfinale in Berlin.

 

Nr. 18 (September 1993)

erschien am: 08.09.93

(SGE - SC Freiburg)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 32

Preis: 2,00 DM

Verlief der Start in die Saison mit 11:1 Punkten doch sehr gut, so widmet sich ein kritischer Beitrag mit einer internen Verfügung der Bahn, Fußball-Fans der Eintracht und von Mainz 05 von bestimmten Rabatten auszuklammern. Uli Steins Buch „Halbzeit“ stand kurz vor der Veröffentlichung – in Fgv wurde Ulis Ghostwriter Broka Herrmann hierzu interviewt.

 

Nr. 19 (Oktober 1993)

erschien am: 09.10.93

(SGE - VfB Leipzig)

Auflage: 850

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

ausverkauft

Sportlich war die Eintracht weiterhin auf einem guten Weg: 18:2 Punkte ... . In der Fanszene gab es großen Ärger über verschiedene Vorfälle mit dem Ordnungsdienst Protectas. Höhepunkt der Ausgabe war sicherlich der Tourbericht vom 6:0-Sieg der Eintracht in Moskau.

 

Nr. 20 (November 1993)

erschien am: 06.11.93

(SGE – Bor. Dortmund)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 32

Preis: 2,00 DM

ausverkauft

In dieser Nummer wußte vor allem der Bericht vom Gastspiel in Dnepropetrovsk in der Ukraine zu gefallen, als man als erste Nicht-Sowjets dort landen durfte und einige Erlebnisse mitnehmen konnte. Gute Nachrichten gab es von einem Meeting mit der Bahn, da das Rabattt-Verbot wieder zurückgenommen wurde – jedoch gekoppelt an eine Anmeldefrist von 3 Tagen vor der Fahrt. Interessant auch ein Bericht von Groundhopper Fari von seiner Afrika-Tour.

 

Nr. 21 (Dezember 1993)

erschien am: 27.11.93

(SGE – Bor. M‘gladbach)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 32

Preis: 2,00 DM

Die letzte Ausgabe des Jahres wartet mit einer guten Nachricht auf: Große Fahnen kommen wieder. Anjo einigte sich mit Geschäftsführer Romeiko auf die Einführung des Fahnenpaß, der in späteren Jahren bei anderen Vereinen Nachahmungen fand. Erstaunlich war, daß beim 1:0 gegen den spanischen Tabellenführer La Coruña – immerhin ein internationales Spitzenteam – gerade einmal 7.000 Zuschauer kamen.

 

Nr. 22 (Februar 1994)

erschien am: 12.02.94

(SGE - 1. FC Nürnberg)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

ausverkauft

Mit Jörg Heinisch bekam die Redaktion einen Neuzugang, der sich später (ähnlich wie Anjo bisher) als eine treibende Kraft erwies. Gemeinsam mit dem Fanprojekt zog man zurück auf die andere Mainseite ins Ostend in die Hanauer Landstraße.

Das Eintracht-Gastspiel in La Coruña (wieder ein 1:0 Sieg) wurde natürlich mit einem Erlebnisbericht gewürdigt. Weitere Themen waren die Hallenrunde und ein marokkanischer Eintracht-Fan, der „in die Klauen“ der Polizei geriet, als sie sein Yeboah-T-Shirt entdeckten.

 

Nr. 23 (März 1994)

erschien am: 11.03.94

(SGE- Bayer Leverkusen)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

2:14 Punkte in Folge bedeuteten für Herbstmeister Eintracht Frankfurt eine gehörige Talfahrt. Im Europapokal lernten die Eintracht-Fans kennen, was es heißt rassistisch zu sein, als beim Spiel in Wien gegen Casino Salzburg die Zuschauermenge Yeboah durch Urwaldgeräusche und Schmährufe fertig zu machen versuchte.

 

Nr. 24 (April 1994)

erschien am: 06.04.94

(SGE- MSV Duisburg)

Auflage: 1.200

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

Die Fanfreundschaft mit dem MSV war u.a. Thema dieser Ausgabe – angesichts einer Flut von Leserbriefen, die tatsächlich neun Seiten füllte – ein Fgv-Rekord – erscheint das allerdings weniger erwähnenswert. Mit dem Drama im Elfmeterschießen zu Hause gegen Salzburg und einer unmöglichen 0:1-Meisterschafts-Niederlage in Leipzig verspielte man ursprünglich gute Chancen in zwei Wettbewerben. Uwe Bindewald stellte sich trotzdem einem Fgv-Interview. Eine erlebnisreiche Fahrt (inkl. Übernachtung in einem Studentenwohnheim in Freiberg) des kompletten Redaktionsteams ging in Anjos VW-Bus zum Spiel nach Dresden.

 

Nr. 24 1/2 (Extrablatt)

erschien am: 16.04.94

(SGE - Wattenscheid 09)

Auflage: 2.000

Seitenzahl: 4

Preis: kostenlos

nicht mehr erhältlich

Zehn Tage nach dem Erscheinen der Nr. 24 wurde ein kostenloses Extrablatt verteilt. Was war passiert? Uli Stein und Klaus Toppmöller waren mit mehreren Spielern angeeckt. Nach einer beispielslosen Vorführung, als alle Spieler einzeln zum Rapport zum Präsidium bestellt wurden, wurden Stein und Toppmöller – beide bei den Fans sehr beliebt – entlassen. Die Fanszene war in heller Aufregung. Das Extrablatt zeigte die Widersprüche der letzten 30 Tage auf und kommentierte die Situation, die von den Fans allerdings auch unterschiedlich betrachtet wurde.

 

Nr. 25 (Mai 1994)

erschien am: 30.04.94

(SGE- Hamburger SV)

Auflage: 1.000

mit lederprägniertem

Karton als Einband

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

ausverkauft

Ein Jubiläum stand an: 25 Ausgaben Fgv, eine Zahl, die die meisten Fanzeitungen bei weitem nie erreichen. Natürlich beherrschte die Situation um die Entlassungen von Stein und Toppmöller die Leserbriefseiten. Zu Gast war Fgv beim Ordnungsdienst, die zeigten, was man an einem Spieltag alles bei den Einlaßkontrollen an Waffen findet. In einer Demonstration wurde gezeigt, was eine bengalische Fackel an einer nagelneuen Sicherheitsjacke für einen Schaden anstellt. Die Jacke mit dem großen Brandloch befindet sich noch heute im Fgv-Redaktionsraum. Der langjährige Eintracht-Zeugwart Toni Hübler wurde zudem für die Ausgabe interviewt.

 

Nr. 26 (August 1994)

erschien am: 20.08.94

(SGE - 1. FC Köln)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

Torwart Thomas Ernst verabschiedet sich (verärgert) in einem offenen Brief von den Eintracht-Fans. Weitere behandelte Themen waren u.a. der einen UEFA-Pokal-Platz sichernde Sieg in Köln, ein Fankongreß, die Saisonseröffnung und das Bild des DFB bei der WM in den USA. „Von nun an sollten die Uhren unter dem neuen Trainer Heynckes anders gehen.“ Andrea Illing wurde neue Fgv-Redakteurin.

 

Nr. 27 (September 1994)

erschien am: 03.09.94

(SGE- Borussia Dortmund)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 32

Preis: 2,00 DM

Der Tour-Bericht von der WM wurde in Nr. 27 nachgereicht. In dem ersten Teil einer Umfrage unter den Fanclubs wurden Vereinsverantwortliche, Fanshops und die Unterstützung des Vereins durch die Fans bewertet. Eine ausführliche Auswertung wurde der Eintracht überreicht.

 

Nr. 28 (Oktober 1994)

erschien am: 07.10.94

(SGE - Karlsruher SC)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

Europapokalzeit: Sloweniens Hauptstadt Ljubljana war das Ziel des Eintracht-Anhangs – hier erlebten die Fans den vielleicht stärksten Regen ihres Lebens – ungeschützt! Teil 2 der Umfrage unter den Fanclubs beschäftigte sich mit dem Service des Vereins bei Anfragen und Spielerbesuchen sowie mit grundsätzlicher positiver und negativer Kritik, Bemerkungen und Anregungen.

 

Nr. 29 (November 1994)

erschien am: 05.11.94 (SGE - VfL Bochum)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 32

Preis: 2,00 DM

Ljubljana folgte Bukarest – wieder ein interessanter Tour-Bericht. Desweiteren setzte man sich u.a. mit den Wünschen der Fans bzgl. Fgv auseinander (letzter Teil der Umfrage). Fgv-Mitbegründer Anjo Scheel zog sich mit dieser Ausgabe von Fgv wie auch der gesamten Fanszene zurück.

 

Nr. 30 (Dezember 1994)

erschien am: 03.12.94

(SGE - Hamburger SV)

Auflage: 1.000

Seitenzahl: 40

Preis: 2,00 DM

ausverkauft

Während der Schlußsitzung zu dieser Ausgabe und während des Verkaufs wurden die Redakteure von einem TV-Team des Südwestfunks gefilmt. Das Portrait wurde mehrmals ausgestrahlt, selbst im deutschsprachigen Ausland. Aber nicht der TV-Auftritts bleibt bei dem Heft in größer Erinnerung – es war die legendäre Seite 36, die von vielen (wohl als Werbung angesehen) überblättert wurde. Die Seite war der Persiflage-Beitrag von Fgv zur zuvor durch das Magazin „Tango“ verbreiteten Skandalgeschichte um Präsident Matthias Ohms (in dessen Haus eine Prostituierte regelmäßig Partys veranstaltet haben soll, bei denen man sich offenbar ungehindert Zugang zu Eintracht-Unterlagen verschaffen konnte) und Bernd Hölzenbein, der angeblich in Florida am Strand Hausfrauen auf Küchenstühle fesseln und dann „vernaschen“ würde – ein völlig unglaubwürdige Geschichte der Sensationspresse, zumindest was Bernd Hölzenbein betrifft. Doch darauf, auf diese absurde Geschichte zielte das abgedruckte Foto, auf dem ein Stuhl („Modell Florida“) mit zerrissenen Stricken und einem BH abgebildet war, versehen mit „Erotik-Poster, FSK: ab 18“. Vor dieser Seite befand – also an der richtigen Stelle – ein Bericht über den Mißbrauch von Eintracht Frankfurt durch Medien. Doch ziemlich überraschend reagierte das Präsdium Ohms, das offenbar nur auf einen Vorwand gewartet hatte, dem ihnen gegenüber kritisch eingestellten Fanmagazin Schaden zuzufügen: Verkaufsverbot und Einstellung des Versandes an die Fanclubs – hierzu der Verweis auf Ausgabe Nr. 31. Weitere Themen der Ausgabe waren die Diskussion um den TV-Beweis, Gewalt in europäischen und südamerikanischen Stadien. In die Zeit fiel auch der Kartenskandal um das Heimspiel gegen Neapel, als Lizenzspielerbetreuer Rainer Falkenhain während einer Pressekonferenz verkündete, das Spiel sei bereits ausverkauft – viele Fans schrieben den Kartenkauf ab – beim Spiel waren dann Unmengen an Karten gar nicht verkauft, so daß neben der Verärgerung der nicht angereisten Anhänger auch noch ein finanzieller Schaden für die Eintracht hängen blieb. Falkenhain versuchte danach befreundete Journalisten zu beeinflussen, daß diese sagen, Falkenhain hätte es nicht gesagt. So denken noch heute einige, Geschäftsführer Romeiko wäre der schuldige gewesen.

 

Nr. 31 (März 1995)

erschien am: 25.02.95

(SGE - 1. FC K‘lautern)

Auflage: 600

Seitenzahl: 40

Preis: 2,00 DM

ausverkauft

Natürlich sollte es Fgv weiter geben, auch wenn die Maßnahmen des Vereins für eine ehrenamtlich hergestellte Fanzeitung nicht förderlich sind. Nr. 31 erschien jedoch zur Sicherheit in einer kleineren Auflage, war doch unklar, inwieweit sich die Behinderungen durch das Präsidium auf den Verkauf auswirkten. Die Begründung der Eintracht für die Verbote: „Das von Ihnen entworfene Erotik-Poster spricht für sich und bedarf keiner weiteren Erläuterung.“ – Da fehlten einem die Worte. In dem Heft geht es ansonsten auch um den Europapokaltriumph in Neapel und ein Interview mit Ralf Weber. Erstmals wird zum Fgv-Tipspiel aufgerufen. Die Redaktionsstärke reduzierte sich inzwischen auf nur noch sechs Mitarbeiter.

 

Nr. 32 (April 1995)

erschien am: 30.03.95

(SGE- FC Schalke 04)

Auflage: 600

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

Thorsten Legat fühlte sich durch Eintracht-Fans bedroht – im Fgv-Interview ging er an die Fan-Öffentlichkeit. Das Eintracht-Spiel bei Juventus Turin war ebenso ein Thema wie Fußball im Ausland und die fehlende Vorbildsituation von Fußballprofis.

 

Nr. 33 (Mai 1995)

erschien am: 30.04.95

(SGE - Werder Bremen)

Auflage: 600

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

ausverkauft

Jupp Heynckes, der zuvor auch mal ein Fgv-Interview ohne abzusagen platzen ließ verließ die Eintracht von sich aus. Nach den Vorkommnissen um die Rauswürfe von Gaudino, Yeboah und dem Fast-Rauswurf von Okocha war dies von vielen Fans herbeigesehnt worden, doch auf einen Aufschwung aus der bescheidenen sportlichen Situation konnte man nicht unbedingt hoffen. Um zu klären, ob Tony Yeboah wieder zur Eintracht zurückkommen würde, wurde eine Interview mit Yeboah-Berater Joachim Leukel geführt – Tony blieb trotzdem in Leeds. Aufmunterung für die Eintracht-Fans gab es, als sich das Uerdingen-Syndrom umkehrte. Die Eintracht verlor zu Hause 2:5 gegen Bayern München – aber Trappatoni wechselte einen Amateur zu viel ein. „4 gewinnt!“, die Punkte gingen an die Eintracht.

 

Nr. 34 (Juni 1995)

erschien am: 27.05.95

(SGE - MSV Duisburg)

Auflage: 700

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

ausverkauft

Wieder ein neuer Trainer am Riederwald: Charly Körbel, der treue Charly, übernahm die Eintracht und stellte sich im Interview. Bei dem bisherigen Co-Trainer fehlte der Respekt seitens der Spieler, die ihn alle duzten – scheiterte er deshalb später? Die zwischendurch aufgrund der Fanfreundschaft mit dem MSV ins Leben gerufene „MSV-Seite“ war kurzzeitig mal gefüllt, wurde aber schon bald aufgrund fehlender Informationen aus Duisburg wieder abgeschafft. Die Redaktion fragte sich, ob die Fans das Titelbild verstanden hätten, fanden sich doch dort (in Anlehnung an die SGE/MSV-Fanfreundschaft) die zuvor bei SGE und MSV verabschiedeten Heynckes und Lienen wieder, die nun in Spanien gemeinsam einen Club trainierten.

 

Nr. 35 (Juli 1995)

erschien am: 17.06.95

(SGE - 1860 München)

Auflage: 600

Seitenzahl: 36

Preis: 2,00 DM

ausverkauft

Eine Annäherung zwischen Fgv und Eintracht-Präsidium kommt aufgrund des Desinteresses der Eintracht nicht zustande. Themen der Ausgabe waren u.a. die Frage, ob der G-Block megaout ist, der Aufstieg der Amateure in die Regionalliga und der Besuch beim Champions League-Finale. „Ultras Frankfurt“-Mitbegründer Daniel Reith arbeitete an seiner ersten Fgv mit.

 

weiter in Teil 2

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