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Der Kampf gegen die Ungläubigen

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(jh) In unserer letzten Jahresumfrage wollten wir wissen, womit unsere Leser am Arbeits- oder Ausbildungsplatz durch Nicht-Fußball-Interessierte - abseits der tagesaktuellen Entwicklung - konfrontiert werden. Auch für das Aufeinandertreffen mit Anhängern anderer Vereine sowie den Erfahrungen aus der Familie haben wir uns interessiert.


Am Arbeitsplatz

Concordia ist bekanntlich die lateinische Übersetzung für "Eintracht". Ralf Mulot aus Berlin hat genau so seine Tochter getauft. Wenn gefragt wird, wieso es dieser Name wurde und die Fragenden aufgeklärt sind, so herrscht doch eine gewisse Verwunderung. Ein sehr spezieller Fall, doch geläufiger ist folgender: "Was machst Du am Wochenende? - Ich fahr zum Fußball - Schon wieder? Hast Du denn nichts anderes zu tun?" Diesen Wortaustausch in der Überschrift hat uns Sebastian Merz aus Knetzgau übermittelt. Er drückt ein Unverständnis aus, das vielen Fans geläufig sein dürfte. Die Aussage "Wie kann man wegen einem Fußballspiel quer durch Deutschland mit dem Auto fahren. Das Geld und die Zeit kann man doch viel besser nutzen", kennt Andreas Späth aus Sinn bereits. Das Unverständnis für Fußballleidenschaft ist weit verbreitet und begründet sich in der Regel damit, dass die Nicht-Fußball-Interessierte sich gar nicht in den Fußball-Fan hineinversetzen können, dass sie nicht erleben können, was die Fans immer wieder an interessanten Dingen erleben und wie eine Beziehung zu dem Sport und dem Umfeld aufgebaut wird. Die Frage "Was bringt Dir denn der ganze Fußballkram?", konterte Patrick von Moller aus Berlin mit "Na alles... Kontakte, Sport, frische Luft, Bierchen, Bratwurst, Fachsimpelei, Emotionen, Fußballkunst, Taktik, Auswärtsfahrten, Choreographien!" Ob diese Antwort zum Verständnis beigetragen hat?

<NAME ENTFERNT> aus Rodgau schrieb "Sie meinen, ich wäre der Fußball-King. Immer wenn sie eine Frage zum Thema Fußball haben und ich ihnen dann antworte sagen sie, dass ich das Zeug zum Fußball-Moderator habe. Sie schätzen es sehr, wie ich an meinem Verein hänge, und sie wissen, dass ich mit ihm sogar bis in den Tod gehen würde." Entsprechend beginnt bei Michael Knecht aus Darmstadt der Montagmorgen mit einem wöchentlichen Review des letzten Spieltags mit Chef und Arbeitskollegen. Frank Boog aus Rodenbach erklärt "Durch Kleinigkeiten wie Aufkleber am Auto, Wimpel im Büro, oder Ähnliches kommt man immer mit anderen Leuten ins Gespräch. Auch mit nicht unbedingt Fußballinteressierten. Wir haben zum Beispiel des öfteren in der Firma Besuch von ausländischen Mitarbeitern. Die Eintracht kennt fast jeder und der Wimpel sticht ins Auge. Da bietet es sich für die Besucher förmlich an, einen Smalltalk über Fußball mit mir zu halten. Ist jedenfalls besser als übers Wetter zu reden."

Neben dem generellen Unverständnis trifft man immer wieder auf die Fragen, wieso es denn die Eintracht wäre und nicht ein erfolgreicher Verein oder einer, der - bei den Auswärtigen - nicht aus der Region käme.

Auch auf ausnutzende Reaktionen muss man sich einstellen, erfuhr Oliver Schubert aus Freigericht: "Meinste es gibt noch Karten gegen Hoffenheim?" Tiberius Matusewicz aus Bruchköbel geht noch weiter: "Ich habe viele Kollegen ohne Fußballahnung, die mich bei schlechten Spielen gerne aufziehen wollen. Die serviere ich immer eiskalt ab!" Regelrecht genervt muss man sein, wenn solche eigentlich nicht an Fußball interessierten Personen modemäßig Fußball zur Schau tragen - wie Mainz 05-Aufkleber und -Fanartikeln, teilte uns "leidend" Jens Rosenberger aus Frankfurt mit.

Mit "Man wird eigentlich von solchen Leuten nur belächelt. Manche fürchten sich auch" spricht Adrian Franke aus Kreuzwertheim einen unschönen Aspekt an. "Eintracht-Fans sind die größten Chaoten in der Bundesliga" wurde Jörg Jessen aus Emmendingen direkt "verurteilt". Christoph Wiescher aus Hattersheim berichtet zudem, für was man ihn hält: "Ultra und Hooligan, weil ich eine Dauerkarte besitze und auswärts mitfahre." Doch bei der Jugend scheint noch Hoffnung zu bestehen: "Da ich Lehrer bin, sind ALLE Schüler sehr fasziniert davon, dass ich im selben Block wie die Ultras stehe.", erklärt Stephan Hahn aus Stangenrod.

Aber auch mitfühlende Sätze erfährt der Fußballfan: "Ich freue mich für Dich, dass die "Frankfurter" gewonnen haben...da hast Du ja die Woche immer gute Laune.....", erfuhr Erol Wolf aus Steinbach - oder war diese Feststellung nicht doch auch mit Eigennutzen verbunden? Respekt erfährt auch Michael Täubert aus Wiesbaden: "Ich arbeite als Krankenpfleger auf einer chirurgischen Intensivstation in Wiesbaden. Unter meiner weißen Arbeitskleidung trage ich stets ein Eintracht-Trikot oder Shirt. Alle meine Arbeitskollegen wissen, dass ich großer Eintracht-Fan bin. Gewinnt die SGE werde ich mit einem Lächeln und positivem Feedback auf der Arbeit empfangen. Verliert unser Verein, wissen die Kollegen, dass sie mich besser nicht darauf ansprechen. Umso erstaunter sind sie dann manchmal, wenn ich trotz einer Niederlage recht "glücklich" drein schaue und meine, dass der Verein gar nicht so schlecht gespielt hat und dass die Mannschaft auch ruhig mal verlieren darf."

Die Ahnungslosen treiben kuriose Blüten: "Meine Arbeitskollegin, die vom Fußball wirklich keine Ahnung hatte, fragte mich Anfang 2004 von welchem Klamottenlabel denn die stylische Wintermütze mit dem Adler wäre die ich anhatte", berichtet Christian Neudert aus Johannisberg. "Meine Freundin fragte mich einmal, ob Frankfurt heute gewonnen habe... Nun ja, es war WM", erzählt Simon Kretz aus Künzell. Doch nicht jedes Statement ist zum Belächelen, wie Sergej Makagon aus Herborn zu berichten weiß: "Einen rosa Schal haben und dann auch noch net mal wissen wir unser aktueller Torwart heißt, der schon fast 20 Jahre im Verein ist. Einfach nur traurig!" Adele Berg aus Eltville erfährt die Ungläubigkeit solcher Personen, die glauben, alles was Ordnungskräfte machen, ist richtig und rechtens. So erntet sie "null Verständnis für meine negativen Berichte von Polizei-/Ordneraktionen."

Interessanterweise wird auch mit zweierlei Maß gemessen, wie Kevin Hansel aus Rüsselsheim ein Beispiel anzubringen weiß: "Ein Grieche, der sich hier in Deutschland über bengalische Feuer beschwert, sobald dies aber bei ihm in der Heimat passiert(habe zufällig mit ihm mal Champions League geschaut) dies als super Stimmung verkauft.

Dennis Walz scheint im Umgang mit der Personengruppe seine Erfahrungen gesammelt zu haben und gibt sich kompromisslos, indem er erklärt: "Mit Nicht-Fußball-Interessierten pflege ich keine Kontakte!"

Fußballanhänger anderer Vereine

Weiten wir den Betrachtungswinkel nun aus und nehmen Fußballanhänger anderer Vereine hinzu. Von Anerkennung, Aufmunterung und konstruktiven Diskussionen über scherzhaften Sticheleien bis zur Verunglimpfung als "asoziale Frankfurter" muss man sich auf alles einstellen, was auch Disziplin voraussetzen muss, um an sich zu halten. Aber Frotzeleien und gegenseitiges Aufmuntern im Wechselspiel können auch eine für beide Seiten abwechslungsreiche Sache sein. Spielt ein Lieblingsspieler aus der Vergangenheit beim Lieblingsklub des Bekannten, so freuen sich beide Betroffenen gleichermaßen, wie Stephan Ramge aus Lautertal im Falle Gekas die Freude mit einem VfL Bochum-Fan regelmäßig teilt.

Mario Grün aus Alten Buseck durfte eine nette Erfahrung machen: "Mein Chef (bekennender Bayern-Fan) brachte mir, eine Dose Eintracht Schoppen mit. "Coole Idee", fand er. Und das obwohl ich nach dem Sieg gegen die Bayern mit SGE Trikot im Büro saß." Eher gegensätzlich einzustufen sind die beiden folgenden Vorfälle. Alexander Schmitt aus Biebergemünd muss sich anhören, dass sein Verein als "Judenverein" betitelt wird - Frank Schlaiss aus Dreieich fand einst zur Begrüßung nach einem Abstieg ein DIN-A4-Blatt mit dem Abdruck eines Eintracht-Sargs auf seinem Schreibtisch.

Den Standard-"Blablabla"-Fall kennt auch Daniel Geyer aus Frankfurt: "Da ich im Bekanntenkreis sehr viele Bayern- und Dortmund-Fans habe, auch ein paar Mainzer und Lauternschweine, bin ich fußballerisch gesehen der gehasste Eintracht-Fan. Ich werde immer nur mit Schmähungen bombardiert, wenn wir gewinnen, von wegen die anderen Mannschaften haben ja nur schlecht gespielt, wir haben zu viel Glück und solche Sachen." Aber selbstverständlich ist das so - alles andere ist ja kaum vorstellbar. "Man stichelt sich gegenseitig und das ist ok, wenn es nicht zum Fanatismus wird. Jeder hat seine Vereinsbrille auf - einige mehr, einige weniger. Selbst die netten St. Paulianer waren schlechte Verlierer, wir wären `ne Schauspielertruppe", meint Christoph Stübbe aus Frankfurt.

Eine Unterhaltung mit einem vermeintlichen Fußballanhänger schützt noch lange nicht vor der Realität der Ahnungslosigkeit. Noch einmal Mario Grün: "Hatte an der Arbeit mit einem Bayern-Fan eine Diskussion bezüglich Frankfurt und Bayern München, wo er mir sagte, dass die Eintracht eh nie Deutscher Meister werden würde. Nachdem ich ihn aufgeklärt hatte, dass dies ja schon 1959 geschah, fing er auf einmal an, mir erzählen zu wollen, dass die Eintracht ohne die Bayern eh net in der Bundesliga spielen würde. Nach dem ich ihn auch darüber aufklärte, wer Gründungsmitglied ist und wer nicht, hatte ich endlich meine Ruhe. Glaub er hatte dann eingesehen das er keine Ahnung hat." Bleiben wir doch gerade beim Thema Bayern-Fan: Unter dem Stichwort "Lachnummer" kann Andreas Späth etwas beitragen: "Wenn ein Mitglied des FC Bayern - er war noch nie im Stadion in München - mit mir über die Stimmung in der Allianz-Arena diskutieren will. Nach dem Motto: Wir sind die besten Fans der Welt...". "Hinter mir sitzt ein Bayern-Fan mit FCB-Tischablage usw. Er kommt immer nach einem Bayernsieg ganz stolz in seiner total hässlichen Bayernjacke ins Büro. Von uns Kollegen wird er natürlich immer nur als Mode-/Erfolgsfan beschimpft, der nicht mal ins Stadion geht", berichtet Thomas Lemoisne aus Frankfurt. Stellt sich die Frage, wie viele Bayern-Anhänger überhaupt schon mal im Stadion ihres Klub waren...

In Sachen Mainz erklärt Kevin Hansel: "Vor jedem Mainz-Spiel, muss man sich hier in der Region, aber auch über den regionalen Raum hinaus (ich studiere außerhalb des Herzens von Europa) von allen Mainzern (die es augenscheinlich nun überall in der BRD gibt) anhören, wie klar man doch verlieren würde, dass Mainz ja viel besser sei und dass diese jungen Spieler (wie Holtby) noch ein riesen Potential hätten und Mainz noch lange oben in der Tabelle halten würden. Dass Holtby nur ausgeliehen ist, vergessen sie dann mal ganz schnell. Sollte man dann aber, wie es bisher immer der Fall war, nicht verlieren oder sogar gewinnen, dann hört man von denen, die sich in der Woche vorher noch bemühten, dir nach der guten alten Hessie James-Manier die Ohren blutig zu babbeln, nichts mehr. Dann genießt man schweigend und freut sich darüber, dass man Eintracht-Fan ist."

Und vielleicht am schönsten ist es, wenn ein Anhänger eines anderen Klubs bekehrt werden kann, wie es Florian Lauer aus Mundenheim berichten kann: "Ich habe einen "Fan" des FC Bayern zur Eintracht gebracht, da ich ihm aufgezeigt habe, was für tolle Fans wir haben und für ihn im Endeffekt ersichtlich war, dass es doch viel mehr Gründe gibt, für die SGE zu halten, als für den FCB. Nun fahren wir zusammen sogar bis nach Bochum für ein Auswärtsspiel."

Steffen Ewald aus dem Eintracht-Museum weiß noch von einer schönen "Dauer-Anekdote" zu berichten: "Anhänger anderer Vereine kommen häufig mit dem Verweis, dass sie ja schließlich "Anhänger anderer Vereine" seien und deshalb für umme "nur mal kurz gucken" wollen. Ich muss Ihnen dann sagen, dass "nur mal kurz gucken" der Sinn und Zweck eines Museums ist und dass "Anhänger anderer Vereine" sowieso den doppelten Eintrittspreis zu zahlen hätten. (Ausnahmeregelungen für Fans von Mainz 05 (dreifacher Preis) und Kickers Offenbach (Wir müssen leider draußen bleiben!)"

In der Familie

Wohl dem- und derjenigen, die in der eigenen Familie Unterstützung erfahren. Ob vom Vater mal ins Stadion mitgenommen - die klassische Einführung - oder ob man Freundin und oder Kind für die Eintracht begeistern konnte - der Eintracht-Alltag wird damit schon etwas einfacher. Thomas Uhlich aus Remagen erklärt: "Mein 10-jähriger Sohn ist inzwischen auch mitfiebernder SGE-Fan und vertritt das auch vehement gegen alle anderen Jungs. Ein ganz wichtiger Erziehungsauftrag ist mir also gelungen!" Dumm nur, dass seine Frau und Tochter kein Verständnis für den stolzen Vater zeigen. Sonst wäre auch bei ihm möglich, was in anderen gänzlich schwarz-roten Familien heute schon möglich ist: "Die ganze Familie ist Eintracht pur. Daher vergeht kein Tag, an dem nicht über unsere SGE gefachsimpelt wird", sagt beispielsweise Florian Steiniger aus Höchst. Andreas Späth muss sich sogar der Lösung aus daraus hervorgehenden Problemen kümmern: "Der Streit zwischen meinem Sohn (7) und meiner Tochter(11) wer mit ins Stadion darf, wenn eine Dauerkarte frei ist."

Volker Roth aus Mühlheim ist trotz seiner Ansiedlung im "Offenbacher Land" ein glücklicher Mann: "Bei uns gibt es nur Eintracht-Fans in der Familie. Meine Tochter arbeitet in Offenbach. Leider macht der Arbeitgeber immer wieder Aktionen mit den Kickers, bei der letzten Autogrammstunde musste sie die Spieler betreuen. Die Spieler bedankten sich nachher bei ihr und wollten ihr Autogramme mit persönlicher Widmung geben. Kommentar meiner Tochter: Lasst gut sein, ich will keine Autogramme von euch. Ich bin Eintracht-Fan! Die haben wohl ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut, und ich bin stolz auf sie und meine gute Erziehung." Auch auf einem guten Weg ist die 4-jährige Tochter von Erik Bagus aus Frankfurt, die ihn regelmäßig mit einem "Eintracht Frankfurt, olé!" beglückt. Das kann Jens Rosenberger noch toppen: Sein zweieinhalbjähriger Hoffnungsträger konfrontiere ihn bereits mit "Attila-, Eintracht- und Frau Rauscher-Sprechchören."

Oliver Schott aus Meinhard-Frieda verweist auf eine vorzeigbare Bilanz: "Habe mittlerweile meine Frau, meinen Vater (ehemals HSV) und meine Mutter (ehemals Köln) zu Eintracht-Fans umgepolt. Hier ist allerdings etwas schief gegangen: Jörg Jessen, dessen Frau bereits VfB Stuttgart-Anhängerin ist, berichtet über seinen 6-jährigen Sohn: "Ich habe ihn während der WM heiß auf Fußball gemacht. Jetzt ist er Fan von Schweini, Lahm, Müller, Gomez, Klose etc. War wohl mein Fehler. Auch Bemerkungen, er käme in die Hölle und wachse nicht weiter, wenn er Bayern-Fan wäre, stoßen auf taube Ohren. Ich muss ihn mal mit ins Waldstadion nehmen. Dann wird sich die Einstellung hoffentlich ändern."

Wenn so eine Erziehung nicht funktioniert oder hoffnungslos ist, dann kann auch noch in den heimischen vier Wänden Gegenwind gespürt werden, so wie Johannes Bracht aus Lager wieder aufgefordert wird, nicht so viel Geld für das kommende Fußballspiel auszugeben, und wie ihm während des Betrachtens der TV-Aufzeichnung vom Spiel Kritik an der Mannschaft entgegenspringt. Zudem würde man sich in seiner Familie immer wieder indirekt über das Eintracht-Fandasein lustig machen. Besondere Leidensfähigkeit muss auch Kevin Hansel beweisen, der damit konfrontiert wird, "dass meine Mutter mich nach jedem verlorenen Spiel(und zwar jedes Mal) doppelt fragt, wie viel wir denn gespielt hätten, während sie nach Siegen anscheinend nicht mal weiß, dass ich bei der Eintracht war."

Wenn dann auch noch andere Klubs in der eigenen Familie favorisiert werden, so ist man eventuell auch noch einem Wettbewerb ausgesetzt. "Kein Problem, ein Bayern- und ein Schalke-Fan, gegen die kann ich mich wehren", findet Andreas Feick aus Schönfeld. Das hört sich bei Miriam Paul aus Rodgau schon anders an "Mein Mann ist Bayern-Fan - da gibt es mindestens zweimal im Jahr leichte Auseinandersetzungen." Das kann auch Dagmar Sanders-Kirsche aus Rodgau bestätigen. Sie beschreibt einen regelmäßig wiederkehrenden Ausschnitt aus ihrem Leben, jenem Tag, an dem das Spiel zwischen der Eintracht und Bayern München im TV übertragen wird: "Mein Mann ist Bayern-Fan. Erst sitzen wir vereint auf dem Sofa, zum Schluss tun sich große Lücken auf."

"Ich brauche dich mal am Wochenende!" - "Keine Zeit, bin beim Fußball!" - "Grrrr!" Ein weiterer Wortwechsel, den Sebastian Merz, zu diesem Thema beigetragen hat. Beide Seiten sollten das richtige Maß finden, wenn Fußball Auswirkungen auf das Familien- bzw. Beziehungsleben hat. Das Geben und Nehmen, die Toleranz, sollte keine Seite übertreiben. Entsprechend weiß Christoph Stübbe aus Frankfurt die Situation zu schätzen: "Ich danke meiner Frau, dass ich regelmäßig ins Stadion darf. Sie hat für Fußball so gar nichts übrig, erkennt allerdings den Stellenwert einer Bundesliga-Mannschaft für eine Stadt, eine Region. Unsere drei Kinder sind (stolze) Junior-Adler, gehen gerne mit ins Stadion. Die beiden Mädels mehr noch als der Junge... Ups...". "Meine Frau unterstützt mein Hobby (Fußball, Groundhoppen). Bei großen Niederlagen, wie bei Erfolgen, weiß sie, wie sie sich auf mich einstellen kann. Mittlerweile toleriert sie sogar den 80cm großen Plüschadler auf dem Sofa, beim gerahmten Trikot an der Wand gibt`s auch kein Gejammer mehr ...", meint Michael Täubert aus Wiesbaden. Hingegen scheint sich Thomas Lemoisne etwas nicht richtig durchdacht zu haben - oder doch?: "Meine Frau geht nicht mehr mit mir ins Stadion, weil sie sich ignoriert fühlt. Und das nur, weil sie mich mal während eines Spiels etwas fragte und ich ihr sagte, dass sie mich erst in der Pause ansprechen kann, da im Moment die Götter spielen."

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