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Beim DFB sinniert man über die nächste Pyro-Strafe

(Ausschnitt aus dem Bericht zur aktuelle Lage)

Warten auf die DFB-Strafe

(sm) [...] Das Spiel in Düsseldorf könnte sich allerdings auch noch aus einem anderen Grund als historisch und richtungsweisend erweisen: Nämlich wegen der (im Zeitpunkt, da dieser Artikel geschrieben wurde, noch nicht festgelegten) Bestrafung der Eintracht für die Pyroshow im Gästeblock.

Ob auch diesmal "nur" eine Geldstrafe verhängt wird, erscheint fraglich. Zumindest Teile der DFB-Sportgerichtsbarkeit erwägen ernsthaft eine Auswärtsspielsperre. In Rostock oder bei Union Berlin könnte eine Partie ohne Eintrachtfans und mit leerem Gästeblock angeordnet werden. Oder, noch schlimmer: manch einer beim DFB soll dafür sogar den 34. Spieltag, unsere Partie in Karlsruhe, im Blick haben.

Die Eintracht (die in einem solchen Fall dem jeweiligen Heimverein gleichwohl das Gästekontingent an Eintrittskarten zu bezahlen hätte) kämpft hinter den Kulissen darum, dass es noch einmal bei einer Geldstrafe bleibt.

Was allerdings nicht ganz einfach ist, denn die wesentlichen Strafzumessungskriterien beim DFB scheinen zu sein: wie sehr nahm die Öffentlichkeit von dem Vorfall Kenntnis; und welchen Ruf hat der jeweilige Verein? Und das Spiel in Düsseldorf war nun mal das Montagabend-Spiel, live im free-TV zu empfangen, und begann wegen des Rauchs mit mehreren Minuten Verspätung. Und welchen Ruf die Eintrachtfans genießen, dürften hinlänglich bekannt sein.

Nichts scheut der DFB mehr, als dass ihm an Stammtischen, von Polizeigewerkschaftern und wahlkämpfenden Law&Order-Politikern ein zu lasches Vorgehen gegen die Chaoten und Randalemacher vorgeworfen wird. Denn derartige Lamentiererei führt meist ja direkt zu der Forderung, die Vereine an den Kosten der Polizeieinsätze zu beteiligen. Der DFB ist deshalb sehr bemüht, vor allem bei "öffentlichkeitswirksamen" Vergehen der ohnehin als "problematisch" bekannten Fanszenen Konsequenz zu zeigen und sich keine allzu großen Nachsichtigkeiten vorwerfen zu lassen. Hansa Rostock und Dynamo Dresden haben das schon zu spüren bekommen - und nicht wenige erwarten, dass es nun auch einmal die "Randalemeister" aus dem Westen trifft.

Als Eintrachtfan kann und darf man das durchaus als ungerecht empfinden. Die Pyroshow in Düsseldorf war zwar (frei nach dem Motto: "wenn schon, denn schon", siehe Fotos) durch aus von nicht unerheblicher Dimension - allerdings auch nicht größer als das, was in dieser Saison bundesweit schon viele andere Gästeblocks (auch und gerade in der ersten Liga) abgebrannt haben, und anschließend vom DFB mit Geldstrafen zwischen 5 und 10.000 Euro belegt wurde. Dass sich in Düsseldorf der Rauch aufs Spielfeld legte und partout nicht abziehen wollte, war mehr den baulichen Gegebenheiten geschuldet denn der Menge an pyrotechnischen Material: Das Dach war geschlossen, das Stadion eine Halle, und am Hallendach hingen leistungsstarke Heizstrahler. Unter diesen Umständen konnte der Rauch nicht nach oben abziehen, im Gegenteil: die von den Heizstrahlern erhitzte Luft vom Hallendach drückte den (kälteren) Rauch aufs Spielfeld.

Für die Bestrafung der Eintracht durch den DFB spielen derlei physikalische Besonderheiten der Düsseldorfer Halle allerdings keine Rolle. Und selbst wenn es der Eintracht noch einmal gelingen sollte, eine Geldstrafe statt eines (ungleich teureren) Auswärtsspiels ohne Eintrachtfans zu erreichen, dürfte eines auch klar sein: Das Spiel in Karlsruhe am letzten Spieltag findet nur dann nicht vor einem leeren Gästeblock statt, wenn es in den verbleibenden Auswärtsspielen zu keinen weiteren Pyroshows oder sonstigen Vorfällen durch Eintrachtfans kommt.

So bleibt derzeit nur Zweierlei zu hoffen: sportlich, dass Spieler und Trainerstab nun in Paderborn endgültig begriffen haben, wie man den Aufstieg verspielen kann bzw. was zu tun ist, um ihn doch noch zu schaffen. Und sodann, dass eine etwaige Aufstiegsfeier am 6. Mai im Karlsruhe auch tatsächlich mit Eintrachtfans im Wildpark begangen werden kann…

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